Zauberhafte Schmetterlinge
In diesem Impuls möchte ich die prachtvollsten Insekten, die wir kennen, besprechen, und zwar sind das die Schmetterlinge. Die Schmetterlinge gibt es in unendlicher Vielfalt. Sie kommen überall vor, nur nicht in der Antarktis, dort ist es zu kalt, aber sonst gibt es überall auf der Welt Schmetterlinge. Allein in Österreich zählt man 4000 verschiedene Arten, je nach Gegend und Feuchtwiesen und Blütenständen, wo Schmetterlinge gut gedeihen können, gibt es besonders viele. Schmetterlinge wurden immer auch als zoologische Besonderheiten wertgeschätzt.
Praktisch in jedem Zoo oder botanischem Garten gibt es auch ein Schmetterlingshaus. Sie sind einfach sehr schön zu beobachten. Schmetterlinge sind genauso wie andere Insekten in Gefahr, durch Pestizide und Umweltgifte dezimiert zu werden. Sie haben eine große Bedeutung für die Bestäubung von Blüten.
Der Schmetterling ist ein symbolhaftes Tier für die Verwandlung, für die Metamorphose. Im Christentum wird er auch als Zeichen der Auferstehung symbolisch dargestellt. Zur Zeit der Hexenverbrennungen hat man gemeint, wenn ein Schmetterling zu sehen ist, hat man es mit einer Hexe zu tun. Dieses Flatterhafte hat man mit etwas negativem in Verbindung gebracht.
Aber die Hexenzeit hat sowieso ganz eigene, verquere Gedanken geboren, um Frauen dem Feuer zu übergeben. Interessant ist auch, woher der Name „Schmetterling“ kommt, und zwar hat das mit dem Wort „Schmetten“ zu tun, weil man beobachtet hat, dass Schmetterlinge gerne am Rahm naschen, am süßen oder sauren Rahm der Milch. Deswegen heißt dieses Insekt im Englischen auch „butterfly“.
Wie funktioniert ein Leben eines Schmetterlings? Zunächst braucht es die Eiablage und dann schlüpft aus diesem Ei eine Raupe, die sich mehrmals verändert. So eine Schmetterlingsraupe, die frisst sehr viel und wächst sehr stark und muss sich immer wieder häuten, um die nächste Größe annehmen zu können, bis sie dann sich verpuppt. Im letzten Stadium des Raupen-Daseins verpuppt sich die Raupe, bildet also einen Kokon, der eine steife äußere Hülle hat, und damit geht die größte Verwandlung des Tieres einher.
Es bilden sich im Kokon die Flügel aus und wenn das Tier schließlich in der vollständigen Verwandlung fertig ist, bricht es aus diesem Kokon aus, faltet die Flügel auf und fliegt in die Welt hinaus. Da wiederum gibt es männliche und weibliche Schmetterlinge, das Männchen befruchtet das Weibchen und es kommt wieder zur Eiablage. Damit ist aber auch das Leben eines Schmetterlings beinahe zu Ende. Sie haben noch die Bestäubung und so weiter, ganz wichtig für Früchte, für werdende Wildfrüchte, für Blumen, Blüten haben sie eine hohe Bedeutung also für die Biodiversität, ohne Schmetterlinge ist nicht denkbar.
In der Chaostheorie heißt es, der Flügelschlag eines Schmetterlings kann irgendwo anders in dieser fortgesetzten Beobachtung der Luftbewegung einen Sturm verursachen. So sind die Zusammenhänge des Schmetterlings mit dem Rest der Welt. So wie jedes Tier. Man sagt, wenn im Himalaja ein kleiner Frosch seine Fühler ausstreckt, hat das hier für uns in Europa eine Auswirkung. Diese Theorie, alles ist mit allem verbunden, gilt ganz besonders für den Schmetterling.
Natürlich beeindrucken uns die Schmetterlinge in erster Linie aufgrund ihres Aussehens. Vom Zeichnerischen her ist der Schmetterling von besonderer Attraktivität. Ihr könnt Fotos von Schmetterlingen in Büchern oder im Internet suchen, und vielleicht durch eigene Beobachtungen, wenn die Sonne wieder scheint, ein Foto anfertigen oder wenn ihr Glück habt einen Schmetterling auch tatsächlich in der Natur beobachten.
Besonders attraktiv für die Zeichnung sind die Flügel, die haben die unterschiedlichsten Zeichnungen und Strukturen. Wenn ihr den Kopf der Schmetterlinge genau studiert, seht ihr, dass sie neben den Fühlern auch einen Saugrüssel haben. Mit diesem Saugrüssel können sie den Nektar von der Blüte aufnehmen. Wie alle Insekten hat auch der Schmetterling sechs Beine und er hat einen behaarten Körper.
Am Brustkorb sind die Flügel befestigt und man kann noch das Stadium der Raupe erkennen, wenn die Behaarung des Körpers sehr stark ist. Besonders gefährdet sind die Schmetterlinge durch die Fledermäuse. Die Fledermäuse können wie mit Ultraschall die Klänge wahrnehmen und die Falter jagen und auch fressen.
Außerdem gibt es Tagfalter und Nachtfalter. Manchmal wurden sie deshalb auch mit Vögeln verglichen, die tag- oder nachtaktiv sind, aber tatsächlich sind es keine Vögel, sondern Insekten.
Ich möchte euch also gerne dazu verführen, so eine wunderbare Struktur eines Falters, eines Schmetterlings, anzuschauen und zu zeichnen. Schaut genau hin, ganz genau. Wie immer könnt ihr das auch farbig definieren, aber letztendlich ist diese grafische Struktur eines Falters fürs Zeichnen besonders interessant.
Ich weiß, dass ihr das in einer sehr, sehr schönen Weise mit sehr schönen Linien, vibrierenden Linien, doppelten Linien oder gestrichelten Flächen, wenn dunkle Flächen drinnen sind eine Gitterstruktur, ihr das so schön löst. Es kommt in erster Linie darauf an, die Kontur zu studieren und natürlich auf die Qualität der Linie. Dann entgeht ihr dem Kitsch.
Weil natürlich werden Schmetterlinge sehr gerne auch für esoterische Darstellungen oder für Kitschbilder hergenommen. Um sie in die Kunst einzuführen, kommt es nur auf die Qualität der Linie an und die beherrscht ihr inzwischen ohnedies. Es mögen euch viele verschiedene Falter unterkommen.
Ich wünsche euch schöne Naturbeobachtungen und daraus wunderbare Zeichnungen!